In der aktuellen hossa! – dem Schlagermagazin, gibt es ein dreiseitiges Interview mit mir. Darin erzähle ich von meinem aktuellen Song „Dass du mich liebst ist mir egal“ und seiner witzigen Entstehungsgeschichte, sowie von meiner kommenden Single „Alles ist gut so“, welche Filme mich zu diesem Song inspiriert haben und welche Kollegen ich bewundere. Außerdem werden zwei meiner drei neuen Tattoos abgebildet. Was es mit dem dritten Tattoo auf sich hat, erfahrt ihr hier in meinem Blog.
Bücher, Comics und Filme
Zugegeben – bis ins Jahr 2009 war ich keine Leseratte von Büchern. Als Kind habe ich viele Comics gelesen, war Fan von Donald Duck, Asterix und Lucky Luke. Bücher? Fehlanzeige. Nur die, die ich in der Schule lesen musste. Ich erinnere mich an „Damals war es Friedrich“, „Gullivers Reisen“, „Schöne neue Welt“. Alles interessante Bücher aber keine, die mich fesselten, die ich lesen wollte. Bücher, die ich zuklappe und mich darauf freue, endlich darin weiterlesen zu können. Ein paar Biografien habe ich gelesen, vor allem von Musikern. Die Ärzte mit dem komischen Titel „Ein überdimensionales Meerschwein frisst die Erde auf“ – sagenhaft. Madonna, Backstreet Boys, Take That, New Kids on the Block, oder von meinem Sportidol Boris Becker. Alle unterhaltsam, aber auch diese fesselten mich nicht wirklich. Mehr als ein Buch im Jahr zu lesen, schaffte ich nicht, eher sogar weniger, im Gegensatz zu Filmen, die ich in Massen in mich reinsaugte. Wenn mir jemand ein Buch empfahl, dann fragte ich: „Gibt es das schon als Film? Nein? Dann warte ich, bis es verfilmt wird.“ Ein Buchbanause war ich.
Und dann kam Uhtred. Wer? Uhtred.
In einer geselligen Runde empfahl mir mein Freund Beppo Bücher von Bernard Cornwell. Historische Romane wie „Das Zeichen des Sieges“. Historische Romane? Gähn. Aber Beppo war mir sympathisch, ich vertraute seiner Einschätzung, und so wagte ich mich an den Wälzer und war begeistert. Es ging um die Schlacht von Azincourt, in der die zahlenmäßig weit unterlegenen Engländer gegen die Franzosen kämpften. Es wurde geschildert, wie die Soldaten vor Angst ihren Darm entleerten, direkt auf dem Schlachtfeld, weil die Anführer befürchteten, dass sie nicht mehr zurückkämen, wenn sie dazu in den Wald gingen. Die Angst und das Grauen waren so greifbar, wie ich es als Leser noch nie erlebt hatte. Nach Ende des Buches wagte ich mich an ein weiteres Werk von Bernard Cornwell und musste feststellen, dass mir nicht alles gefiel. Die Bücher über König Artus fand ich langweilig und auch die Sharpe-Romane fand ich nicht so fesselnd wie „Das Zeichen des Sieges“. Aber hatte Beppo nicht auch etwas von einem Uhtred erzählt? Und so stieß ich auf den ersten Band der Roman-Reihe „Die Uhtred-Saga“.
Der Angelsachse Uhtred wurde als Kind im 9. Jahrhundert von Wikingern gefangen genommen und aufgezogen und kämpfte fortan in 13 Bänden mal an der Seite der Wikinger, mal an der Seite der Angelsachsen. Endlich hatte ich wieder etwas gefunden, das mich fesselte, von dem ich nicht ablassen konnte. Besonders interessant fand ich die Anhänge der Bände, in denen der Autor beschrieb, was in seinem Roman fiktiv war, und was historisch belegt.
Mittlerweile habe ich alle Bücher viermal gelesen und ich finde sie noch immer spannend, werde aber wohl etwas warten, bevor ich wieder mit dem ersten Band beginne. Die Fernsehserie „The Last Kingdom“, die auf der Romanreihe beruht, habe ich natürlich auch gesehen.
Das Schicksal
Weil mich diese Geschichte so verzauberte, wollte ich mir ein Tattoo stechen lassen. Ein Abbild von Uhtred oder einem Schwert wollte ich nicht, also entschied ich mich für den Satz „Wyrd bið ful aræd“, der in den Romanen immer wieder auftaucht. Übersetzt heißt der Satz „Das Schicksal ist unausweichlich“ und Uhtred glaubt daran. Ich persönlich glaube nicht so sehr daran wie Uhtred. Ich glaube zwar, dass es einen vorbestimmten Weg, also ein Schicksal gibt, aber auch, dass wir alle das Schicksal selbst in der Hand haben, eigene Entscheidungen treffen müssen. Und so können wir das Schicksal in die eine oder andere Richtung lenken.
Ich stelle mir das Schicksal wie einen Baum vor. Ich klettere nach oben und immer, wenn ich an einen Ast oder eine Gabelung komme, dann muss ich eine Entscheidung treffen. Danach geht es weiter, in dem mir vom Schicksal vorgelegten Weg, bis zum nächsten Ast oder zur nächsten Gabelung, wo ich wieder entscheide. Und so weiter. Ein Zurück gibt es nicht.
Auf Gran Canaria habe ich mir dann das Tattoo auf den linken Unterarm stechen lassen. Dort habe ich mir auch mein Clou Simon Monogramm stechen lassen und die Noten von „Ohh, Gran Canaria“. Roger war der Tätowierer und machte auch das Noten-Design. Ich finde, er hat das mega gut gestaltet. Ich habe ihm ja nur die Noten vorgegeben, aber die Wellenformen und Schattierungen entstammen seiner Ideenschmiede. Und die Zeitschrift „hossa!“ fand die Tattoos auch so gut, dass sie darüber berichtet hat. Zu finden in der April-Ausgabe. Und so ist Uhtred nun, zusammen mit ein paar anderen Tattoos, auf mir verewigt.
Habt ihr Buchtipps für mich von Büchern, die fesselnd sind oder seid sogar selbst Uhtred-Fans? Dann lasst es mich wissen.